Schloss Schlodien im Wiederaufbau

Geschichten

Kaum zu Glauben, doch es steht wieder: Im Rahmen einer kleinen Ostpreußenreise im August 2018 haben wir eine Besichtigung über die derzeitige Baustelle in Schlodien bekommen, welches wieder aufgebaut wird. Herr Maciej Urban (Fundacja Odbudowy Zabytków Warmii – Stiftung für den Wiederaufbau von Baudenkmälern im Ermland) und der leitende Architekt Zbigniew Tomaszczyk haben uns in einer über zweistündigen Führung durch den bereits imposanten Bau geführt. Gleich am Tor zur Baustelle erwarten den Besucher drei große Schilder, die das Schloss im fertigen Zustand zeigen. Wenn man die Pracht und Schönheit des Schlosses sieht und den schlimmen Zustand Ende der 80er vor Augen hat, ahnt man bereits, das hier etwas sehr Großes passiert und zwar mit viel Leidenschaft und Verbundenheit auch zur deutschen Geschichte dieses Ortes.

Herr Urban hat das Schloss 2004 von einer Privatperson gekauft. Für ihn war es Liebe auf den ersten Blick. Der Wunsch, hier wieder etwas entstehen zu lassen, war in ihm entfacht. Nun ist es ihm wohl zu einer Lebensaufgabe geworden. Mit Hilfe der von Herrn Urban gegründeten Gładysze GmbH und Unterstützung eines bekannten Deutschen Unternehmers, wurde der Wiederaufbau von Schlodien tatsächlich in Angriff genommen. Spatenstich war erst 2017. Beeindruckender ist daher, wie viel vom Wiederaufbau bereits heute zu sehen ist.

Wir konnten in dem Rohbau bereits etliche Säle und Salons, Flure, Treppenaufgänge und Schlafzimmer erkennen, denen man ansah, dass sie alten Plänen entsprechen und einmal wunderschön sein werden. Das Engagement hört nicht beim Schloss auf sondern erstreckt sich ebenso auf die Wiederherstellung diverser Nebengebäude, des Parks und des Schlossteiches. Sogar das alte Mausoleum, welches verwunschen und zugewuchert im Wald liegt, soll mit Hilfe der Stiftung für den Wiederaufbau von Baudenkmälern im Ermland (Fundacja Odbudowy Zabytków Warmii) saniert und die alte Blickachse zum Schloss wiederhergestellt werden.

Diese historische Verbundenheit zu sehen und zugleich die Leidenschaft der Protagonisten mit der sie dieses Megaprojekt angehen, hat uns alle tief berührt. Man kann Herrn Urban und allen seinen Mitstreitern, nur alles erdenklich Gute und Glück wünschen auf, dass sie mit diesem Lebensprojekt Erfolg haben werden. Wir sind dieser Begeisterung während unseres Besuches ebenfalls verfallen und möchten von Herzen dafür werben, daß wir dieses Vorhaben im Rahmen der Möglichkeiten unterstützen sollten. Das kann Interesse zeigen sein, hinfahren, darüber berichten aber auch eine Spende für die besagte Stiftung sein. Die dazu notwendigen Kontakte und Daten liegen uns vor und können bei Bedarf genutzt werden.

Kontakt:
Maciej URBAN
Fundacja Odbudowy Zabytków Warmii
Ul. Biała 4 · 00-895 Warszawa · Polen
Mail: fundacja@gladysze.pl

Spendenkonto:
Fundacja Odbudowy Zabytków Warmii
IBAN: PL58 1240 6292 1111 0010 7038 4564
SWIFT/BIC: PKOPPLPW

Weitere Beträge

Waldburg Capustigall

Die nachfolgenden Ausführungen gehen maßgeblich zurück auf das Buch von Hans Graf zu Dohna „Waldburg-Capustigall“ , 2. Auflage 2009, erschienen im C. A. Starke Verlag, Limburg an der Lahn, ISBN 978-3-7980-0607-2 Von den Gutsgebäuden und vom Dorf in Waldburg steht kein...

Kotzenau (Chocianów)

Das Schloss in Chocianów (Klein-Kotzenau) im Powiat Polkowicki, Woiwodschaft Niederschlesien, wurde 1297 im Auftrag von Herzog von Schweidnitz Bolko I. errichtet. Das Schloss wurde 1444 Eigentum der Familie Dornhein, später der Adelsgeschlechter von Nostitz, von...

Zeitzeuge Bruno Behrendt berichtet

Erzählungen aus Sicht einer Familie, die über Generationen in treuer Verbundenheit für die Dohnas gearbeitet hat. – Über das Kontaktformular unserer Webseite erreichen uns immer wieder interessante Anfragen. Diese hier hat mich ganz besonders berührt: Im Mai 2018...

Graviertes Straussenei Lampe mit Wappen

Die Firma Eilicht in Berlin, graviert Motive auf Strausseneiern. In Ihrem Webshop findet man auch zwei Auftragsarbeit aus unserer Familie. Wer also noch ein originelles Hochzeitsgeschenk sucht, kann hier fündig werden.

Schlodien (Gladysze)

Die Besitzung Schlodien wurde 1643 von Erhard Werner aus einer adligen prußischen Familie wegen hoher Schuldforderungen an Achatius II. zu Dohna (1581 – 1647) und Friedrich d. Ä. zu Dohna (1619 – 1688) abgetreten und 1654 in brüderlicher Teilung der Linie Bochertsdorf...

Friedrich zu Dohna-Schlobitten

Friedrich Ferdinand Alexander Burggraf und Graf zu Dohna–Schlobitten (* 29. März 1771 auf Schloss Finckenstein (Westpreußen); † 31. März 1831 in Königsberg) war ostpreußischer Staatsmann und Politiker. Leben Dohna–Schlobitten studierte Kameralistik...

Karwiny – Carwinden / Karwinden

Eine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1333, als der Oberste Spittler und Komtur von Elbing, Siegfried von Sitten, dem Naydime in Karwinden 5 Hufen zu kulmischem Recht verlieh. Dem ersten in Preußen ansässigen Dohna, Stanislaus Graf und Burggraf zu Dohna wurde...

Wundlacken

Der Ort Wundlacken mit dem Gut südlich von Königsberg unweit südlich des Haffarms existiert nicht mehr und besitzt wohl auch keinen russischen Namen. Ludwig Burggraf und Graf zu Dohna-Lauck (1733 – 1787) war verheiratet mit der Gräfin Caroline aus dem reichen Haus der...

Mohrungen (Moraq)

Das Dohna-Schlösschen Peter zu Dohna (1483 – 1553) wurde 1525 Amtshauptmann von Mohrungen und wohnte in der Ordensburg. Amt und Burg Mohrungen war von 1527 bis 1573 und nochmals im 17. Jh. an die Dohnas verpfändet. Der Amtshauptmann Achatius zu Dohna (1533 – 1601),...

Martin Luther und die Dohnas

Passend zum Reformationstag gibts hier noch einen kleinen Hinweis, dass auch unsere Familie eine unmittelbare Verbindung zum Reformator hatte. Johannes Luther (erstgeborener Sohn Martin Luthers) und seine Schwester Margarete brachten den Namen Luthers nach Ostpreußen....