Eine erste urkundliche Erwähnung fand der Ort 1333, als der Oberste Spittler und Komtur von Elbing, Siegfried von Sitten, dem Naydime in Karwinden 5 Hufen zu kulmischem Recht verlieh.
Dem ersten in Preußen ansässigen Dohna, Stanislaus Graf und Burggraf zu Dohna wurde Carwinden 1496 als Pfandbesitz verschrieben. Dessen Söhne erhielten es 1514 als Lehen und die Familie Dohna besaß das Anwesen bis 1945. Achatius zu Dohna ließ 1588 ein „großes Haus“ für seinen Bruder Fabian zu Dohna (1550 – 1621) errichten. Fabians Enkel und Erbe, in Delft geboren und deshalb Christoph Delphicus (4. 6. 1628 – 21. 5. 1668) genannt, begründete als schwedischer Feldmarschall, Gesandter und Oberkammerherr der schwedischen Königin Christine sowie Vizegouverneur von Bremen und Verden die schwedische Linie der Familie und lebte deshalb nur zeitweilig in Carwinden. Dennoch ließ er ab 1660 in Carwinden ein komfortableres Herrenhaus errichten, wo er den Großen Kurfürsten standesgemäß empfangen konnte. Christophs Enkel, Friedrich Christoph zu Dohna (1664 – 1727) baute das neue Haus 1713 – 1715 in einer Weise um und aus, die bis 1945 Bestand hatte. Dabei kamen wohl schwedische Facharbeiter und Rohstoffe zum Einsatz. Baumeister des mit unverputzten Backsteinen verkleideten Baus unter einem Walmdach war John de Collas und vermutlich auch Hindersin.
Da die schwedische Linie in Schweden große Besitztümer erbte und dort heimisch wurde, verkaufte Friedrich Carl zu Dohna 1762 Carwinden an Carl Florus zu Dohna-Schlodien. Seitdem blieb Carwinden mit Schlodien verbunden und diente den zukünftigen Fideikommiß-Herren oder den Witwen und unverheirateten Töchtern als Wohnsitz. Ab etwa 1930 wohnte hier der Forstmeister von Schlodien. Die letzten beiden deutschen Eigentümer, Wilhelm Christoph (1921 – 1944) und sein Bruder Emanuel zu Dohna-Schlodien (1927 – 1945) fielen im zweiten Weltkrieg.[1]
Das Schloss Carwinden wurde im Kriegsverlauf 1945 zerstört und wurde abgetragen. Vom Eingang zum Gut Karwinden ist nur noch ein Gebäude an der Einfahrt, ein sogenannter Zirkelbau, vorhanden, der als Wohnhaus genutzt wird.
Die Hofkapelle, errichtet 1623 – 1626, von der noch die Außenmauern und Reste des Turms stehen, ist ein Bauwerk aus der Zeit von Achatius II. zu Dohna. Malereien aus dem Obergeschoss befinden sich jetzt im Museum von Allenstein.
Quelle: [1] Lothar Graf zu Dohna, Die Dohnas und ihre Häuser II, s. 724 ff